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Typisch Twents

Mysterium auf der Strecke: Lokführer über die Weißen Wölfe

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Sie denken, eine Zugfahrt ist langweilig? Frag doch mal die Lokführer Henk und Alex! In Twente gibt es viele Geschichten über die Weißen Wölfe, und diese Fahrer haben sie aus nächster Nähe erlebt. Erfindungen? Oder ist da vielleicht doch mehr dran? Steigen Sie ein, halten Sie sich fest und lassen Sie sich auf geheimnisvolle Begegnungen mit diesen Twenter Volkslegenden ein.

Die Abenteuer des Maschinisten Henk

Ein echter Kenner der ZHO-Route ist Henk, der hier seit 20 Jahren als Maschinist tätig ist. Er freut sich, Ihnen seine Erfahrungen zu schildern. "Das Schöne daran ist, dass ich jedes Mal an Goor vorbeifahre und alle Reisenden aus meinem Dorf schon im Zug sitzen habe. Es ist jedes Mal eine Überraschung, wer jetzt mit mir fährt. Ich treffe Schulkinder, die früher in der Klasse meines Sohnes oder meiner Tochter waren. Und ich sehe, wie sie sich verändern.

Auf dem Streckenabschnitt von Goor nach Delden über den Kanal sieht man alles Mögliche. Fischer vor ihren Zelten, die Karpfen fangen, und auch die Witte Wieven, die aus dem Nichts auftaucht. Man sieht gar nichts mehr, nur noch die dichten Flocken, die über den Wiesen hängen. Schön war auch einmal der Sonnenaufgang im Schnee. Es war, als würde man durch den weißen Schnee in den Himmel fahren und die Sonne direkt vor sich haben. Und dazu die Eisenbahnschienen, die von der Sonne golden zurückgeworfen wurden.

Es ist immer wieder ein Rätsel, was man im tief hängenden Nebel entdeckt, oder wie aus dem Nichts ein Bussard, der munter am oder über dem Zug vorbeifliegt, oder ein anderes Tier, das aus dem Gebüsch kommt.

Wenn man von Goor aus in Richtung Markelo fährt, sieht man auf den Wiesen Rehe laufen. Wusstest du, dass man dort einen Versuch mit Duftstangen mit dem Geruch von Füchsen oder Wölfen gemacht hat, um Rehe fernzuhalten? Sie stehen dort, wo sie glauben, dass die Rehe die Wege kreuzen. Natürlich ist es ein schöner Anblick, wenn der tief hängende Nebel (die Witte Wieven) über den Wiesen liegt und plötzlich ein Reh daraus auftaucht. Es ist immer ein Rätsel, was man im tief hängenden Nebel zu Gesicht bekommt, oder wie aus dem Nichts ein Bussard, der munter an oder über dem Zug vorbeifliegt, oder ein anderes Tier, das aus dem Gebüsch kommt. Sobald die Dämmerung hereinbricht, kann man auf dieser landschaftlich schönen Strecke viele Tiere beobachten.

Es ist eine lange Strecke mit nur wenigen Haltestellen. So kann man schön die Natur genießen, wie jetzt die vielen bunten Blätter und die Eichhörnchen, die fleißig Nüsse sammeln. Und später wieder die gefrorenen Äste mit Eis und Schnee, wie bei Charles Dickens, wo die Kälte davon abstrahlt. Das Beste ist, wenn die Sonne durchscheint. Dann kommt der Frühling wieder und alles wird schön grün. Und nicht zu vergessen die Bauern, die zu jeder Jahreszeit ihre Tätigkeiten ändern, wie mähen, harken, ballen und wieder pflügen. Und die vielen Kühe, die draußen herumlaufen, kurzum, ein schöner Anblick.

Die Geschichten von Fahrer Alex

Alex wuchs entlang der Strecke ZHO auf und lebte auf einem Bauernhof. Er kann Hunderte von Geschichten darüber erzählen. "Als Lokführer mit landwirtschaftlichem Hintergrund ist es etwas ganz Besonderes, im Führerstand des Zuges durch die Landschaft zu fahren. Vor allem zwischen Zutphen und Lochem gibt es für mich besondere Orte, weil ich dort wohne. Hier erkenne ich viele Bauernhöfe, Felder und Wiesen wieder. Ich erinnere mich vor allem an die arbeitsreichen Zeiten, in denen Gras gemäht und Mais eingebracht wurde. Wir waren alle mit der Arbeit beschäftigt und durften auch mit dem Bauern zu Abend essen.

In einem der Bücher geht es um einen Bauern, bei dem immer eine große Schüssel mit Makkaroni auf dem Tisch stand. Die erste Portion musste man immer großzügig auslöffeln, und dann durfte der Hund die Schüssel aufessen. Wenn dann die Frage kam, ob man noch etwas haben wollte, hat einer der Auszubildenden das gerne gemacht. Bis sie herausfanden, dass der Bauer dem Hund den Napf vor der Nase wegnahm und ihn aufgewärmt wieder auf den Tisch stellte. Guten Appetit.

In den frühen Morgenstunden sind Tau- und Nebelflecken über den Wiesen zu sehen. Das gibt eine mystische Atmosphäre, genau wie die geheimnisvollen Witte Wieven in Zwiep.

Aber was ich auch liebe, ist die Landschaft, die jedes Mal eine besondere Atmosphäre hat. Vor allem am Morgen, wenn es mit der tief stehenden Sonne langsam hell wird und das rote Glühen am Himmel deutlich zu sehen ist. Aber auch, wenn man frühmorgens Rehe auf der Wiese springen sieht. In den ganz frühen Morgenstunden sind Tau- und Nebelflecken über der Wiese zu sehen. Das gibt eine mystische Atmosphäre, genau wie die geheimnisvollen Witte Wieven in Zwiep.

Meine Aufgabe als Lokführer ist es, dafür zu sorgen, dass alle Fahrgäste eine angenehme Zugfahrt haben und sicher an ihrem Zielort ankommen. Unterwegs genieße ich zusammen mit den Fahrgästen die schönen Szenen, die mir unterwegs begegnen. Dazu muss man nur nach draußen schauen, dann sieht man immer etwas anderes. Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt!

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